Spiele Blues Gitarre in einer beliebigen Tonart mit 5 Mustern für pentatonische Tonleitern

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In einem früheren Blog-Beitrag, Spiele Solo-Gitarre in jeder Tonart, ohne Noten zu lernen – Die 5 Dur-Tonleiter-Muster, haben wir dir gezeigt, wie du die Muster jeder beliebigen Dur-Tonleiter lernen kannst, ohne dir die Namen der Noten merken zu müssen. Es ist ein alter Trick, der von Gitarrensolisten – und übrigens auch von Bassisten – verwendet wird.

Hier verraten wir dir nun noch einen besseren Trick: Die Pentatonische Tonleiter!

Wenn du mit deinen Freunden jammst, Lead spielst und dir jemand sagt, dass du nach der Bridge mal eben spontan ein Gitarrensolo einwerfen sollst, sind deine Chancen, die “richtigen” Töne zu spielen, viel höher, wenn du innerhalb eines pentatonischen Skalenmusters bleibst.

Du wirst viel von der Pentatonischen Tonleiter zu sehen und zu hören kriegen, besonders von Lead-Blues-Gitarristen und Blues-Enthusiasten. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Pentatonische Tonleiter einfach ist. Ihr  Muster ist einfach zu behalten. Jede Art von Tonleiter wird nach einem bestimmten Satz von Regeln “gebaut”. Einige von ihnen können ziemlich kompliziert sein und die Theorie ein wenig überwältigend wirken, weil man die Regeln auf Glaubensebene verstehen muss – eine musikalische Tonleiter “ist, was sie ist” und muss für bare Münze genommen werden.

Wenn du mit dem Üben der verschiedenen Blues-Akkordübungen und Progressionen auf Uberchord (Klicke hier zum kostenlosen Download) fertig bist, kannst du das Solospiel mit der pentatonischen a-Moll Tonleiter ausprobieren, wie ich es nun erklären werde.

DIE PENTATONISCHE 5-TON TONLEITER

Die Pentatonische Tonleiter ist so ungefähr die unkomplizierteste Tonleiter, die du kriegen kannst. Sie umfasst nur fünf Töne statt der üblichen sieben, so dass ihre Konstruktion, oder ihr “Muster”, auf deinem Griffbrett viel einfacher ist.

Aber bei der Pentatonischen Skala geht es nicht so sehr um die Noten, die du spielst. Ok, natürlich musst du immer noch die richtigen Noten spielen.  Aber der Vorteil liegt vor allem in den Noten, die du nicht spielen musst. Wenn du dich an die Pentatonische Tonleiter hältst, vermeidest du viele Noten, die nicht in bestimmte Tonarten passen.

Wenn du zum Beispiel mit deinen Freunden jammst, Lead spielst und dir jemand sagt, dass du nach der Bridge mal eben spontan ein Gitarrensolo einwerfen sollst, sind deine Chancen, einen “falschen” Ton zu spielen, viel geringer, wenn du innerhalb eines pentatonischen Skalenmusters bleibst.  Es ist nichts weiter als ein Zahlenspiel. Weil die Pentatonische Skala nur fünf Töne hat, werden diese nicht nur immer gut klingen, sondern sie funktionieren auch über jeden Akkord, der in dieser Tonart verwendet wird. Dies gilt insbesondere für die pentatonischen Moll-Tonleitern, die über eine Molltonart gespielt werden. Sieh dir dieses Video an, um das besser zu verstehen:

Durch Verschieben desselben Griffmusters nach unten oder oben am Hals erhältst du verschiedene Tonarten. Verschiebst du das pentatonische a-Moll-Muster (das am fünften Bund beginnt) um einen Ton nach oben, erhältst du die Tonarten h-Moll, D-Dur und H-Blues sowie H-Dur und C-Blues.

Und da ist noch etwas. Da jede pentatonische Tonleiter nur aus fünf Tönen besteht, kann es sein, dass diese fünf Töne “zufällig” auch die pentatonische Tonleiter einer anderen Tonart ausmachen und sich dort nur durch die Reihenfolge, in der sie angeordnet sind, unterscheiden.

Zum Beispiel passt die Pentatonische Tonleiter für a-Moll, die wir hier als Hauptbeispiel verwenden, auch zu den C-Dur- und A-Blues-Tonleitern; und bei A-Dur und C-Blues würdest du ebenfalls damit durchkommen.

Erinnern wir uns nun daran, dass man durch Verschieben des identischen Musters nach oben und unten am Hals verschiedene Tonarten erhält. Das heißt: Wenn du das pentatonische a-Moll-Muster (das am fünften Bund beginnt) um einen Ton nach oben verschiebst, bekommst du h-Moll, D-Dur (sehr praktisch!) und H-Blues, zusammen mit H-Dur und C-Blues…

Mit anderen Worten: Die pentatonische a-Moll-Tonleiter wird von den meisten als das rettende Allround-Gitarrensolomuster angesehen. Das gilt besonders für die erste Position, beginnend am fünften Bund, weil sie diese schönen höheren Mitteltöne hat, die ein Solo über die Band heben können, ohne dass man zu hoch am Griffbrett  hinauf muss und riskiert, dass die Sache etwas dünn klingt.

Vergleicht man die pentatonische Dur- und Moll-Tonleiter, so erhält die Moll-Tonleiter den ersten Preis für Vielseitigkeit, weshalb wir sie dir hier vorgestellt haben und vorschlagen, dass du die pentatonische a-Moll Tonleiter zuerst lernst. Sie funktioniert wirklich gut mit den meisten traditionellen Blues-Stücken, da Blues-Lieder dazu neigen, vergleichsweise einfach aufgebaut zu sein.

Lerne die erste und die dritte Position gründlich, dann hast du eine gute Bandbreite im mittleren und hochtonigen Bereich für das Blues-Lead-Spiel.

Übrigens, falls du einmal jemand anderen beim Lead-Gitarrespielen beobachtest und darauf wartest, dass er pentatonische Tonleitern spielt – was er aber nicht zu tun scheint -, vergiss nicht, dass er oder sie womöglich  “Bending” betreibt. Es mag den Anschein erwecken, dass nur eine höhere Note gegriffen wird (und daher nicht die Tonleiter gespielt wird), aber das “Biegen” der Saite bewirkt in Wirklichkeit eine Erhöhung des Tons. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass viele Töne, die nicht in der Pentatonischen Skala enthalten sind, tatsächlich als Vorschlagsnoten in deinem Leadspiel funktionieren. Sei aber vorsichtig bei bestimmten Akkorden, die nicht zu der Tonleiter passen.

Hier zeigen wir dir alle fünf Positionen der pentatonischen a-Moll-Tonleiter auf dem Griffbrett. Zu Beginn rate ich dir, dass du die erste und die dritte Position gründlich lernst, denn das gibt dir eine gute Bandbreite im mittleren und hochtonigen Bereich für das Blues-Lead-Spiel, die du auch gut noch ein paar Tonleitern nach oben transponieren kannst, ohne am Hals zu hoch zu gelangen.

Ein weiterer Tipp: Stürz dich nicht sofort in blasenbildendes Shredding für deine Soli. Spiele lieber langsame, coole Soli, damit du hören kannst, wie gut die Töne passen. Wie überall gilt: Technik zuerst, das Tempo entwickelt sich dann von alleine.

Und nun auf zum fröhlichen pentatonischen Leadspiel!

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