A-Moll-Akkord auf der Gitarre (einfach): Geschichte, Akkordformen, Moll-Tonleiter, Lieder in a-Moll-Tonart
Author: Wanda Waterman
A-moll: Die “Rising Sun” Tonart
“There is a house in New Orleans
They call the Rising Sun
And it’s been the ruin of many a poor boy,
And God, I know I’m one.”
~traditioneller Folksong, gesungen von The Animals
Das Haus der aufgehenden Sonne mag der Ruin vieler armer Jungs (und Mädchen) gewesen sein, aber das Lied, das gewöhnlich in a-Moll gespielt wird, ist ein Segen für Gitarrenanfänger. Die meisten formellen Lektionen für Gitarrenanfänger beginnen mit der Tonart C-Dur, aber es steht außer Frage, dass a-Moll auf der Gitarre eine leichtere Tonart ist, da man weniger Finger benutzt und diese weniger zusammendrängen oder strecken muss als in C-Dur. In unserem früheren Blog-Beitrag findest du fünf großartige Tipps, wie du neue Akkorde leicht lernen kannst.
Dieses Lied bietet außerdem eine tolle Gelegenheit, um mit dem Erlernen des Arpeggio-Fingerpicking-Stils zu beginnen, den die Animals berühmt gemacht haben. Sieh dir unseren vorherigen Beitrag über die Fingerpicking-Gitarrentechnik an.
Die Tonart a-Moll wird seit langem mit spiritueller, ergreifender, ja sogar tragischer Weiblichkeit in Verbindung gebracht, was sie zu einem wesentlichen Element in der musikalischen Landschaft macht. Komponisten der romantischen Epoche wie Mozart, Liszt und Paganini liebten sie, weil sie in ihren Werken tragische Zärtlichkeit zum Ausdruck brachte. Moderne Komponisten wie Ralph Vaughan Williams und Rachmaninoff fanden in ihr das perfekte Vehikel, um die Existenzangst des zwanzigsten Jahrhunderts auszudrücken.
Und natürlich haben die Animals sie mit ihrer Version des traditionellen amerikanischen Folksongs “House of the Rising Sun” berühmt gemacht.
A-Moll ist die parallele Molltonart zur Tonart C-Dur. Warum? Weil sie dieselben Vorzeichen hat. So einfach ist das. Was das für dich und dein Spiel bedeutet, wird dir mit zunehmendem Fortschritt klarer werden.
Der a-Moll-Akkord auf der Gitarre:
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Dieser Akkord ist nicht nur ziemlich einfach zu spielen, er klingt auch noch großartig! Drei Saiten werden leer gespielt, darunter das tiefe E und das hohe E. Damit hat der Akkord einen vollen Klang und ist besonders befriedigend für die Ohren.
Theorie und Praxis: Das Muster der a-Moll-Tonleiter
Da dies die erste Molltonleiter ist, die wir behandeln, wollen wir uns einen Moment Zeit nehmen, um die Unterschiede zwischen einer Dur- und einer Molltonleiter zu untersuchen.
Wenn du bereits über etwas musiktheoretisches Wissen über die Durtonleiter verfügst, wirst du wissen, dass die Tonabstände in einer Molltonleiter wie folgt sind:
Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Halbton – Ganzton – Ganzton
Mit anderen Worten, die zweite und die fünfte Note in der Tonleiter liegen nur jeweils einen Halbton über der vorhergehenden; zwischen allen anderen liegen ganze Töne. Alle natürlichen Molltonarten folgen diesem Muster. Wenn du also jemals selber die Vorzeichen einer Molltonart herausfinden möchtest, beginne einfach mit dem Grundton und zähle das obige Muster ab.
Das bedeutet, dass sich die Tonleiter der Tonart a-Moll aus den Noten A, B, C, D, E, F und G zusammensetzt. Es ist die einzige Molltonart ohne Vorzeichen (Kreuze oder Bs), ebenso wie C-Dur die einzige Durtonart ohne Vorzeichen ist.
Hier ist die a-Moll-Tonleiter, mit A als Grundton und einem weiteren A, eine Oktave höher, an der Spitze.
In Gitarrentabulatur sieht das so aus:
Das Spielen von Tonleitern auf deiner Gitarre wird dir viel leichter fallen, wenn du die Lage der Töne auf dem Griffbrett auswendig gelernt hast. Hier findest du eine geheime Technik, die von vielen professionellen Gitarristen auf der ganzen Welt zum Erlernen des Griffbretts verwendet wird.
Um die Sache etwas komplizierter zu gestalten, ist die Reihenfolge, in der die verschiedenen Akkordtypen in Molltonarten verwendet werden, anders als die Reihenfolge der Akkordtypen in Durtonarten. In Molltonarten ist die Reihenfolge wie folgt:
1. Akkord: Moll
2. Akkord: vermindert
3. Akkord: Dur
4. Akkord: Moll
5. Akkord: Moll
6. Akkord: Dur
7. Akkord: Dur
A-Moll ist der Grundakkord der a-Moll-Tonleiter. Er besteht aus den Tönen A, C und E – dem ersten, dritten und fünften Ton der Tonart A. Auf dem Gitarrengriffbrett werden diese Töne in der im Bild gezeigten Grundposition des a-Moll-Akkords in dieser Reihenfolge gegriffen: E, A, E, B, C und E.
Wenn du mehr über die Theorie hinter der Praxis des Musikmachens wissen möchtest, bietet dir unser Blog eine Reihe hilfreicher Musiktheorie-Artikel. Die Kenntnis der Musiktheorie hilft dir, ein besserer Musiker zu werden, und gibt dir die Sicherheit, zu verstehen, was hinter allem steckt.
Akkorde und übliche Akkordfolgen in der Tonart a-Moll
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“I’ll Be Gone”, von Tom Waits
Wenn du jeden Akkord der a-Moll Tonart verwenden würdest, so wären es die folgenden. Du bist nicht strikt darauf beschränkt, nur die Akkorde dieser Tonart zu verwenden, aber es hilft, sie zu kennen:
a-Moll – B vermindert – C-Dur, d-Moll – e-Moll – F-Dur – G-Dur
Warum sind die A-, D- und E-Akkorde in Moll? Weil im Gegensatz zur Dur-Tonleiter in der natürlichen Moll-Tonleiter die Akkorde an der ersten, vierten und fünften Position moll sind. Immer.
Warum ist der B-Akkord ein verminderter? Weil er in der a-Moll-Tonart an zweiter Stelle steht, und in Moll-Tonarten sind alle Zweitakkorde vermindert.
Eine wichtige Sache haben die Akkordfolgen in Dur und Moll gemeinsam. Um Abwechslung und größere Ausdruckskraft zu erreichen, kann der fünfte Akkord – in diesem Fall e-Moll – auch als e-moll 7 (Septakkord) gespielt werden. Warum? Weil er an der fünften Stelle der Tonart a-Moll steht und damit die Ehre hat, der Akkord zu sein, der das Ende der musikalischen Phrase ankündigt, genau wie in den Dur-Tonarten.
Fügt man die siebte Note der Tonart e-Moll (D) zum e-Moll-Akkord hinzu, entsteht ein e-Moll 7. Dadurch “lehnt” sich der e-Moll-Akkord ein wenig nach vorne, so als ob er auf den Grundakkord (a-Moll), der normalerweise in der Akkordfolge als nächstes kommt, “umkippen” würde. Oder er verleiht, wenn ihm kein Akkord mehr folgt, der musikalischen Phrase einen ungelösten Klang.
Sieh dir unseren früheren Beitrag über das Verstehen und Spielen von Septakkorden an und verpasse auf keinen Fall die Reihe über das Lernen und Verstehen von Musiktheorie.
Nimm dir zusätzlich zu deinen Lektionen in der Uberchord-App ein wenig Zeit, um mit den untenstehenden Akkordfolgen herumzuspielen und dich damit vertraut zu machen, wie die Akkorde, je nach Reihenfolge und Kontext, ein Gefühl von Anfang, Aufstieg, Fall und Ende erzeugen.
Werfen wir also noch einmal einen Blick auf die Akkorde in der Tonart a-Moll: a-Moll, B vermindert, C-Dur, d-Moll, e-Moll, F-Dur und G-Dur.
Natürlich kann man nicht einfach nur diese Akkorde abspielen und erwarten, dass es schon gut klingt. Im Folgenden findest du einige übliche Akkordfolgen in dieser Tonart. Die meisten Lieder, die man so hört, bestehen aus Kombinationen dieser Akkordfolgen. Wenn du sie ein paar Mal spielst und dich an ihren Klang gewöhnst, werden sie dir wahrscheinlich bekannt vorkommen.
Anmerkung: Die weitaus häufigste Akkordfolge für Folk-, Country- und Popsongs basiert locker auf I, IV, V, I. In der Tonart a-Moll wird daraus a-Moll, d-Moll und e-Moll (oder e-Moll 7). Versuche jetzt, diese Akkorde in dieser Reihenfolge zu spielen:
a-Moll – D-Moll – E-Moll (oder e-Moll 7) – A-Moll.
Hörst du, wie die Musik selbst in dieser kurzen Akkordfolge einen klaren Anfang, eine klare Mitte und ein klares Ende hat, besonders wenn du e-Moll 7 verwendest?
Versuche nun, die Akkorde zu “House of the Rising Sun” zu spielen:
Am C D F
There is a house in New Orleans
Am C E
They call the Rising Sun
Am C D F
And it’s been the ruin of many a poor boy,
Am E Am
And me, God knows I’m one.”
Was diesem Lied seinen seltsamen, zarten Klang verleiht, ist nicht nur das tragische Thema seines Textes oder die melancholische Molltonart. Es ist die Tatsache, dass der fünfte Akkord, statt wie üblich in e-moll, als E-Dur-Akkord gespielt wird. Diese Neuerung in der ländlichen Folkmusic hat der berühmte Bluessänger Leadbelly aus Louisiana in seinem Lied “Black Girl” verwendet. Dies sind nur zwei Beispiele dafür, wie durch Abweichung vom üblichen Schema großartige neue Sounds entstehen können, die schließlich zu Klassikern werden.
Übe nun, diese Akkordfolgen durchzuspielen und ein Gefühl für die musikalischen Botschaften zu bekommen, die sie transportieren könnten:
- a-Moll — d-Moll — e-Moll — a-Moll.
- a-Moll — e-Moll — F-Dur — d-Moll.
- a-Moll —F-Dur — d-Moll — e-Moll.
- a-Moll — e-Moll — vi — C-Dur — d-Moll — a-Moll — d-Moll — e-Moll.
- Blues: a-Moll — a-Moll — a-Moll — a-Moll — d-Moll — d-Moll — a-Moll — a-Moll — e-Moll — e-Moll — a-Moll — a-Moll.
- B vermindert — d-Moll — e-Moll.
- a-Moll — d-Moll — e-Moll — d-Moll.
- e-Moll — d-Moll — a-Moll.
- F-Dur — d-Moll — a-Moll — e-Moll.
- F-Dur — e-Moll — F-Dur — e-Moll
Einige großartige Lieder in der Tonart a-Moll
Wie wir schon oft betont haben, wirst du, wenn du dran bleibst, mit der Zeit feststellen, dass jede Tonart, und manchmal sogar jeder einzelne Akkord, beim Spielen auf der Gitarre ihren eigenen einzigartigen emotionalen Charakter haben. Jetzt, da wir uns die Moll-Tonarten angesehen haben, können wir mit Sicherheit sagen, dass sie dunkler, ernster und trauriger klingen als die Dur-Tonarten. Die a-Moll-Tonart macht da keine Ausnahme. Ihre Einzigartigkeit liegt in ihrer femininen Seite, ihrer spirituellen Zärtlichkeit, ihrer wehmütigen Liebessehnsucht.
Sie kann eine sanfte Warnung für ein unschuldiges junges Mädchen unterstreichen, wie zum Beispiel in Cat Stevens’ “Wild World“.
Sie kann einem Nachgesang auf eine verlorene Liebe ihren besonderen Ausdruck verleihen, wie in Leonard Cohens “Famous Blue Raincoat”oder “Angie” von den Rolling Stones.
Sie kann den Aufstieg einer Frau ins Paradies beschreiben, wie in Led Zeppelins “Stairway to Heaven”.
Die a-Moll Tonart ist definitiv Teil des Gewebes einer selbsterkundenden Lebensweise. Mache sie zu einem Teil deines Gitarren-Repertoires. Du weißt nie, wann du sie vielleicht brauchen kannst, und außerdem ist sie dankbar zu spielen.
Und falls du die Uberchord-App noch nicht heruntergeladen hast – hier sind fünf gute Gründe, warum du es tun solltest!
Quellenangaben:
http://www.pianoscales.org/
Rita Steblin (1996) A History of Key Characteristics in the Eighteenth and Early
Nineteenth Centuries, University of Rochester Press, p. 123
- D. Mar (1981). Anatomy of the Orchestra, University of California Press, p. 349
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