Unterschiedliche Plektren, unterschiedlicher Sound – triff deine Wahl
Author: Lucas Frost
Ahhh, Gitarrenpicks… Wenn du schon einige meiner anderen Artikel gelesen hast, hast du vielleicht den Eindruck bekommen, dass ich diese Plastikdinger nicht besonders mag. Das ist nur die halbe Wahrheit: In Wirklichkeit verlasse ich mich so sehr auf sie, dass mein Fingerpicking gelitten hat; man könnte es eine Hassliebe nennen.
Tatsächlich haben Plektren viele Vorteile – im Allgemeinen helfen sie dir:
- schneller zu spielen
- lauter zu spielen, oder wenigstens dein maximales Volumen zu erhöhen – was offensichtliche Vorteile hat, wenn du akustische Gitarre spielst, dir aber außerdem eine größere dynamische Bandbreite verschafft, sogar auf der E-Gitarre
- deinen Ton zu schärfen, ihn heller und spitzer zu machen und die spröden Klangfarben zu erzielen, die du erhältst, wenn du näher an der Brücke spielst
- dem Ganzen mehr Wumms zu geben, weil du das Gewicht deines ganzen Arms effektiver für das Anschlagen und Zupfen einsetzen kannst.
Doch bei so vielen Picks zur Auswahl – für welches sollte man sich entscheiden?
Form und Größe
Ein Plektrum hat zwei Merkmale:
- eine handliche Oberfläche zum sicheren Halten (breit und griffig)
- eine flache Spitze zum Anschlag der Saiten
Die Standardform des Picks, eine Art längliches Dreieck mit abgerundeten Kanten, ist so konzipiert, dass es am runderen Ende zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden und das spitzere Ende zum Anschlagen der Saiten benutzt werden kann. Chloe gibt uns in einem anderen Beitrag eine ausführlichere Beschreibung. Und obwohl dies die beliebteste und ikonischste Form ist, gibt es noch viele weitere…
Einer meiner Lehrer war ein Jazzgitarrist, und er hatte eines dieser winzigen “Teadrop”-Plektren. Er sagte, es gebe ihm mehr Kontrolle über sein Spiel, eine direktere Verbindung zu den Saiten. Es stimmt, dass viele technische Spieler aus dem Progressive-, Metal- und Jazz-Stil mit Teardrop-Formen spielen, darunter das berühmte Jazz III-Pick von Jim Dunlop. Andere Spieler wie ich finden sie knifflig zu halten – das kleine Ding springt mir aus der Hand, wenn ich auf der Bühne ins Schwitzen komme. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum einige Gitarristen, auch sehr schnelle, lieber auf große Plektren setzen. Das größte ist das Fender Triangle, gespielt von Leuten wie Daron Malakian von System of a Down. Allerdings spielt er auch oft eine Baritongitarre mit dickeren Saiten. Auch bei Bassisten sind größere Plektren beliebt.
Die Dicke ist ebenfalls ein sehr wichtiges Formmerkmal. Auf den meisten Plektren ist die Dicke aufgedruckt: zum Beispiel 0,53 mm, was ein ziemlich “leichtes” Plektrum ist. Sie werden oft fürs Strummen oder für einen zarteren, hohen Ton bevorzugt. Allerdings sind dünne Plektren nicht ideal zu kontrollieren, da sie sich oft auf unbeabsichtigte Weise verbiegen und schnippen.
Am anderen Ende des Spektrums ergeben dickere Plektren einen volleren, runderen und schwereren Klang und helfen, Töne präziser zu artikulieren. Jazz- und schnelle Metal-Spieler fühlen sich davon angezogen, da ihnen sowohl der runde, volle Ton, als auch die Geschwindigkeit zusagen.
Im Allgemeinen betont eine dünnere Schlagoberfläche (also ein dünnes und spitzes Plektrum) höhere Frequenzen, bringt also die Höhen eines Ton heraus. Um die tieferen Obertöne zum Schwingen zu bringen, benötigt man ein dickeres, runderes Plektrum. Denk darüber nach: Wenn du mit dem fleischigen Teil deines Daumens spielst, klingt er gedämpft, viel dunkler als mit dem Fingernagel. Dasselbe Prinzip gilt für den Pick, und es geht darum, die für dich richtige Klangbalance zu finden und sie mit einer Form zu kombinieren, die dir angenehm in der Hand liegt.
Lerne Gitarrespielen mit deinem Smartphone, lade dir die kostenlose Uberchord App runterMaterial und Textur
Ebenso wichtig ist, woraus das Plektrum gemacht ist. Das Material (in der Regel eine Art Kunststoff) beeinflusst:
- die Flexibilität des Picks, die mit der Kontrollfähigkeit, Spielbarkeit und dem Spielstil zusammenhängt (oft mögen Rhythmusspieler flexible Plektren)
- den Grad der Griffigkeit, der wichtig ist, wenn es auf der Bühne schwitzig und rutschig wird – glatte Materialien können dies durch mehr Oberflächentextur kompensieren
- die Haltbarkeit
- der “Release” – d.h. wie leicht der Pick über die Saiten gleitet. Rutschigere Picks geben einen saubereren, pureren Klang, während die raueren mehr Farbe hinzufügen.
- das “Gedächtnis” – dies bezieht sich auf das Ausmaß, in dem das Plektrum von den Saiten abgenutzt und buchstäblich an die Spielweise des Gitarristen angepasst wird.
Nylon war eins der ersten Materialien, die populär wurden. Es wird von Leuten wie Jimmy Page verwendet, ist glatt und seine Oberfläche perfekt für einen klaren, hellen Vintage-Sound. Da es sehr dünn gefertigt werden kann, wird es oft für leichtgewichtige Plektren verwendet. Häufig haben diese Plektren eine strukturierte Oberfläche, damit sie dem Spieler nicht aus der Hand rutschen.
Zelluloid ist ein weiteres, ziemlich altmodisches, Material, das zu den ersten gehört, die verwendet wurden. Ähnlich wie Nylon hat es eine fast “ölige” Textur, die es schnell und glatt für einen sauberen Ton macht.
Tortex ist ein weiteres sehr beliebtes Material und mein persönlicher Favorit. Es hat eine matte Oberfläche und eine Art puderige Textur, die einen guten Griff für die Finger sowie einen dunkleren, solideren Ton bietet. Es hat auch ein hohes “Gedächtnis” und passt sich nach ein paar Tagen intensiven Riffings an dein Spiel an. Es wurde als Ersatz für echten Schildkrötenpanzer genommen, der 1973 verboten wurde, um seinen vom Aussterben bedrohten Hersteller, die Karettschildkröte, zu schützen.
Natürlich gibt es noch andere Materialien: härtere wie Glas, (Halbedel-) Stein und Porzellan erzeugen einen konzentrierteren, klareren Ton und machen oft einen schöneren und kostbareren Pick her. Auch Metall ist möglich – du hast wahrscheinlich auch schon einmal mit einer Münze gespielt, wie Queen-Gitarrist Brian May. Er mag die straffe Ansprache, die ihm die harte Oberfläche auf den Saiten gibt, und die rundere Schlagfläche verleiht dem Klang etwas Farbe. Auf der anderen Seite gibt es auch weichere Plektren aus Leder, Filz oder Holz. Diese erzeugen einen runderen Ton mit weicherem Anschlag, der oft zum Strummen oder für einen wärmeren Klang verwendet wird. Und es gibt Komposit-Plektren; zum Beispiel die Dava-Plektren, die eine glatte Nylon-Schlagzone und eine griffige Gummi-Haltezone haben – das Beste von beiden Welten.
Style
Wir wollen es nicht leugnen: Picks sind auch eine Frage des Stils. Viele von uns besitzen etwa ein hübsches Plektrum mit einem Bild von Bob Marley darauf oder hängen sich eines als Modeaccessoire um den Hals, ein Statement, das besagt: “Ich bin ein Gitarrist”. Es ist fast so, als gehörte man einem Stamm an. Und warum auch nicht. Wahrscheinlich spielt auch für dich die Coolness des Picks eine Rolle.
Der berühmte Sharkfin-Pick fällt in diese Kategorie. Zweifellos ist es ein großartiger Pick, der anscheinend von den Beatles und den Beach Boys verwendet wurde. Er hat drei verschiedene Anschlagflächen (spitz, runder und strukturiert) für unterschiedliche Tonansprachen sowie eine konkave Seite, mit der man das Plektrum unter den Finger schieben kann, während man einige Fingerpicks macht. Aber vor allem ist das Sharkfin ein cooles “Designer”-Pick. Das, das ich gekauft habe, als ich 15 war, hatte sogar ein Loch, um es an eine Halskette zu hängen.
Und – nicht zu vergessen – weil sie so billig sind, sind Plektren eine Art Ticket für Gitarrenläden. Ich liebe es immer noch, in Musikläden zu gehen, ewig Gitarren auszuprobieren und dann mit ein paar Picks in der Tüte wieder zu gehen: meinem Lieblingsexemplar und dann noch irgendeinem neuen zum Ausprobieren.
Welcher Pick ist also der richtige für dich?
Bei so vielen Optionen kann die Entscheidung schwierig sein. Entweder du weißt, welchen Stil du spielen willst. In diesem Fall kannst du einen Verkäufer in einem Musikgeschäft fragen. Oder du benutzt die Richtlinien in diesem Beitrag, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welcher Pick zu dir passt, je nachdem, welchen Klang und welches Spielgefühl du suchst. Wenn ich dir welche empfehlen müsste, würde ich dir vorschlagen, dir Jim Dunlop-Plektren oder Gravity Picks anzuschauen, wenn du etwas Besonderes und Exklusives magst.
Aber wenn du diesen Artikel liest, weißt du wahrscheinlich noch nicht genau, was du suchst. Mein Rat ist also: Folge deinem Bauchgefühl. Am Ende ist die Wahl des Plektrums eine emotionale – fühlt es sich an wie deins, kannst du dich damit identifizieren, klingt es nach dir? Das ist wichtiger als die genaue Dichte des Materials oder der genaue Winkel, in dem die Spitze geformt ist. Und sie kosten nicht viel, also probiere einfach verschiedene aus! Hast du zum Beispiel schon einmal ein Daumen-Plektrum ausprobiert?
Brauchst du eine Video zum Pick-Vergleich? Sieh dir Phil Ockelford an, der verschiedene Plektren und ihre Wirkung auf die Töne erklärt.
Thanks for this great piece!
I am a guitar teacher and I usually refer my beginner students to this webpage as I find it really useful to teach them how to choose the right pick for them and what they will sound like.
Thanks so much
Justin
http://guitarpickzone.com/best-guitar-picks/
Hi. This is the second thing on guitar picks that I read today. and thank goodness it’s someone knows what they’re talking about. the other one was full of mistakes and misleading information. When someone is a beginner, things are very touchy and important. Misinformation could be damaging for a new player.
So thank you for having your information correct. There’s one thing you didn’t really mention if you don’t mind me saying.
The thinner a pick, the faster you can strum. But the sinner you go your pic will also hit the strings with less attack. So although you might be able to blast off some blisteringly fast rhythm, your sound will be weak and not satisfying. If you have a super thick pick, strumming really fast would be difficult, and at the same time, it would be a solid sound with lots of attack.
I prefer a medium pick which not only has a good strong and solid sound, but it will be fast enough to be able to express myself.
The Best of both worlds so to speak.
And one of the most important things I ever learned about pics is how hard you hold it… “You gotta be loose” one of my associates would say. I actually took me years to really know what he was talking about…
By holding the pick with relaxed fingers is so beneficial. Holding it loose. Just enough so you know you’re not going to drop it. This way, not only will your guitar stay in tune better for longer, but you will find that it is more expressionate. Keep it loose!
Anyway, individual who wrote this, I praise you for your sharing of good information. It is so important to be truthful in this world, and unfortunately, some people just don’t get it. It’s really their loss….. Blessing and peace!